PräDiSiKo | Präventive digitale Sicherheitskommunikation

Gewalt, Hass im Netz und Radikalisierung – das sind die Schwerpunktthemen des neuartigen kriminalpräventiven Projekts „Zivile Helden“, das Chancen und Risiken von Kriminalprävention mittels sozialer Netzwerke testet. Mit interaktiven Szenarien und anderen Elementen zur Wissensvermittlung und -festigung wird auf der Website www.zivile-helden.de spielerisch und informativ das Bewusstsein für Zivilcourage geschärft. Die Internetseite ist zwar die zentrale Komponente des Konzepts. Doch entscheidend für den Erfolg des inzwischen abgeschlossenen Forschungsprojekts war die Kommunikation mit der Zielgruppe in den sozialen Netzwerken von Facebook, Twitter, Instagram und Youtube. Als weiterer Kommunikationskanal konnte für den Forschungszeitraum November 2017 bis einschließlich Oktober 2019 die App Jodel, mit Sitz und Entwicklung in Deutschland, gewonnen werden.

 

Das Forschungsprojekt PräDiSiKo erprobte im Forschungszeitraum mit der Plattform „Zivile Helden“ und drei Präventionsthemen neue Ansätze zur Erhöhung der zivilen Sicherheit. Der neue Ansatz untersucht, ob die Kommunikation über soziale Netzwerke effektiver dazu beiträgt, kriminalpräventive Inhalte an Zielgruppen zu transportieren als bisherige Ansätze in der Prävention. Die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung von „Zivile Helden“ sollte eine fundierte Datengrundlage liefern, die einen Vergleich der Wirksamkeit der klassischen Kriminalprävention mit der des neuen Ansatzes ermöglicht.

Mit „Zivile Helden“ kann der Verbundpartner Polizei anhand moderner Kommunikationsmittel möglich machen, was in der Kriminalprävention bislang immer erfolgreich war – der unmittelbare Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Mit interaktiven Szenarien und anderen Elementen zur Wissensvermittlung und Wissensverfestigung wird auf www.zivile-helden.de spielerisch und informativ das Bewusstsein für Zivilcourage geschärft.

Wurde gefördert durch

Projektpartner

assoziierte Partner

Verbundkoordination

Wurde gefördert durch

Verbundkoordination

Projektpartner

assoziierte Partner

Forschungsverbund: Gemeinsam zum Ziel

Im Zentrum der Arbeit des Forschungsverbunds stand die grundlegende interdisziplinäre Forschung darüber, wie soziale Netzwerke für die Kriminalprävention genutzt werden können. Ziel war es, die Kommunikation zwischen Polizei und Bürgern grundlegend zu beeinflussen. Erste Ergebnisse schafften schon früh eine Basis für die Entwicklung einer Kommunikationsplattform, auf der erzählerische Szenarien umgesetzt werden – um Zivilcourage stärker zu fördern als durch klassische, analoge Prävention.

Der interdisziplinäre Forschungsverbund aus Informationstechnologie, Kriminologie und Kriminalprävention, Ökonomie, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Kommunikationsgestaltung und Medienethik, Semiotik und Erzähltheorie analysierte in ihrer Forschungsarbeit bestehende Präventionsaktivitäten in Onlinemedien und deren Rezeption in sozialen Onlinenetzwerken. Auf Basis dieser bis dato in Deutschland bislang einmaligen Datengrundlage entwickelte der Verbund ein neuartiges Konzept, um präventive Botschaften über ein soziales Netzwerk erfolgreich an die Zielgruppe vermitteln zu können. 

Der Forschungsverbund stellte sicher, dass die Kommunikation von sicherheitsrelevanten Informationen, damit verbundener Wissenszuwachs und Handlungsfähigkeit bei Bürgerinnen und Bürgern aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven betrachtet werden. Untersucht wurde, ob präventive Botschaften durch Interaktionsmöglichkeiten und filmische Darstellung in sozialen Netzwerken erfolgreicher an die Zielgruppe transportiert werden können – und in sicherheitsbewusstes Handeln münden. Der Forschungsansatz folgte dem Prinzip, dass erst verständliche Information in erwünschtes präventives Handeln mündet und damit zu mehr Sicherheit des Einzelnen beiträgt. Darüber hinaus sollten in systematischer Weise Kosten und Wirksamkeit der entwickelten kriminalpräventiven Maßnahmen auf der neuen Kommunikationsplattform analysiert werden. Eine vergleichbare Kosten-Nutzen- bzw. Kosten-Wirksamkeitsanalyse war bis zu Beginn des Forschungszeitraumes nicht verfügbar und erfordert verschiedene innovative Forschungsschritte.

PräDiSiKo strebte nicht nur die Entwicklung von Empfehlungen für die kriminalpräventive Kommunikation an. Das technologische Ziel war es, eine Informations- und Kommunikationsmöglichkeit für die kriminalpräventive Arbeit in den sozialen Onlinenetzwerken zu entwickeln, die ethischen und auch datenschutzrechtlichen Aspekten gerecht wird.

Die Partner und deren Aufgaben

Hochschule der Medien

  • Qualitative Medien- und Innovationsforschung
  • Narrative Szenario-Methodik
  • Digitale Ethik
  • Designkommunikation
  • Datenschutz

 

Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK)

  • Praktische Erprobung: Dialog mit der Zielgruppe
  • Fachliche Beratung

 

Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol)

  • Nutzungsanalyse interaktiver/dialogischer medien durch polizeiliche Akteure

 

Institut für Wirtschaftspolitik an der Leibniz Universität Hannover

  • Kosten-Nutzen-Analyse

 

MOSAIQ

  • Technische Umsetzung
  • Nutzungsauswertung

Bundeskriminalamt Referat IZ 34

  • Kriminologische Forschungsstelle

 

Landeskriminalamt Niedersachsen

  • Zentralstelle Prävention

Arbeitspakete

Arbeitspaket 1: Analyse der kriminalpräventiven Nutzung interaktiver/dialogischer Medien durch polizeiliche Akteure

Ziel des Arbeitspakets war eine Bestandsaufnahme und Analyse polizeilicher Ansätze der Kriminal- und Gewaltprävention in „Social Media“ im ln- und Ausland. Neben der Auswertung des nationalen wie internationalen Forschungsstandes zum Thema stand dabei insbesondere die Analyse der kriminalpräventiven Kommunikation deutscher Polizeibehörden auf Plattformen wie Facebook und Twitter im Fokus. Dazu wurden zum einen entsprechende Beiträge auf polizeilichen Accounts erhoben und ausgewertet, zum anderen die in polizeilicher Kriminalprävention sowie polizeilicher Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Beschäftigten befragt; hierzu wurde eine bundesweite schriftliche Befragung der bereits vor Forschungsbegin in Social Media aktiven Behörden, sowie eine tiefergehende mündliche Befragung ausgewählter Akteure durchgeführt. Ergänzend wurde in geringerem Umfang eine entsprechende Analyse einschlägiger polizeilicher Aktivitäten im deutsch- und englischsprachigen Ausland durchgeführt.

Ziel der Untersuchung war es, ein umfassendes Bild der aktuellen polizeilichen Nutzung von Social Media für kriminalpräventive Kommunikation zu gewinnen, erfolgskritische Merkmale zu identifizieren und auf Basis der Ergebnisse zur Weiterentwicklung dialogorientierter und interaktiver polizeilicher Kriminalprävention beizutragen.

Als Zwischenergebnis wurde festgehalten, dass eine sehr große Varianz hinsichtlich Intensität und Qualität der Nutzung von Social Media zu kriminalpräventiven Zwecken festzustellen ist. Dabei handelte es sich meist um universelle Prävention in Form der Information der Bevölkerung über Kriminalitätsrisiken und Schutzmöglichkeiten. Da entsprechende Inhalte selten auf große Resonanz (etwa in Form von Kommentaren und „Likes“) stoßen, versuchen die Polizeien mitunter, diese Beiträge auf verschiedene Art attraktiver zu gestalten, z. B. indem sie etwa regionale und aktuelle Relevanz herstellen oder Stilmittel wie Humor oder aufmerksamkeitserhöhende Medien (Bilder, selten auch Videos) heranziehen.

Prof. Dr. Thomas Görgen
Leitung

Deutsche Hochschule der Polizei:
Prof. Dr. Thomas Görgen

Leitung

Teilnehmer: 

ProPK, HdM, LUH

Arbeitspaket 2: Medienwissenschaftliche Analyse

Die vorhandenen Kommunikate (Filme, Social-Media-Angebote, etc.) zur Kriminalprävention und Förderung von Zivilcourage wurden ausgewertet. Zusammengefasst konnten folgende Variablen für online Botschaften ermittelt werden, die das Interesse an öffentlicher Sicherheit, Zivilcourage und sozialem Bewusstsein wecken:

Auf der Produktionsseite sind aufwendige Produktion, hohe dramaturgische Qualität, filmische Stilsicherheit, ein glaubwürdiger und attraktiver Absender und eine Filmdauer, die im Bereich zwischen einer und drei Minuten liegt, ausschlaggebend. Um die Zielgruppe zu einer Einstellungsänderung zu motivieren, werden sogenannte periphere Überzeugungsstrategien empfohlen. D.h. dass mit Emotionen oder Humor gearbeitet werden sollte, um die Inhalte beim Zuschauer an positive Erinnerungen zu knüpfen.

Prof. Dr. Petra Grimm
Leitung

Hochschule der Medien:
Prof. Dr. Petra Grimm

Leitung

Teilnehmer: 

MOSAIQ, DHPol

Arbeitspaket 3: Netnografische Analyse

Der Auftritt der Polizei sollte im Netz nicht allzu locker sein, schließlich verfügt die Polizei regelmäßig über einen Wissensvorsprung und verfügt über Autorität. Das dargestellte Verhalten soll hinterfragt und problematisiert werden und zum Nachdenken anregen. Schließlich soll die Polizei Empfehlungen aussprechen, wie man sich in den dargestellten Situationen verhalten sollte. Die Botschaften sollten kontrovers sein, um eine verhaltensproblematisierende Auseinandersetzung der Nutzer wahrscheinlich zu machen. Die Präventionsinhalte erreichen am wahrscheinlichsten ihr Ziel, wenn sie öffentlich im Netz debattiert werden. Die so angestoßenen Dialoge helfen dabei, angemessenes Verhalten zu vermitteln.

Prof. Dr. Burkard Michel
Leitung

Hochschule der Medien:
Prof. Dr. Burkard Michel

Leitung

Arbeitspaket 4: Treffen des Projektbeirats für praxisnahen Austausch mit anderen Präventionsbereichen

Der Projektbeirat sollte einen praxisnahen Erfahrungsaustausch mit Präventionsakteuren aus anderen Bereichen ermöglichen, um die Vermittlung präventiver Botschaften nicht nur auf die polizeilichen Belange zu begrenzen. Dabei wurden auch die Rahmenbedingungen zur Anwendung der Forschungsergebnisse in anderen Praxisbereichen der Prävention geprüft.

Leitung

Hochschule der Medien:
Prof. Gabriele Kille

Leitung

Teilnehmer: 

Projektbeirat

Arbeitspaket 5: Narrative Szenarioentwicklung

Realitätsnahe narrative (erzählerischen) Szenarien am Beispiel des Themas Zivilcourage bildeten die Grundlage für die Erarbeitung eines bislang kaum erprobten Ansatzes zur Vermittlung von kriminalpräventiven Informationen. Neuartig war, dass die Arbeitsschritte der klassischen Szenariotechnik wie die Einflussfaktorenanalyse um narrative Techniken sowie erzähltheoretische und dramaturgische Erkenntnisse ergänzt wurden. Dadurch konnten komplexe Informations- und Wissensinhalte in der Prävention in klar verständliche Informationseinheiten in Form von Geschichten transformiert werden. Weil die Inhalte induktiv und emotionalisierend dargestellt wurden, konnten Rezipienten nachhaltiger erreicht werden. Ein weiteres Ziel des Arbeitspakets war es, unterschiedliche Dramaturgien und Erzählformen zu entwickeln, deren Erfolgspotenziale evaluiert wurden. Dieses Verfahren wurde im Forschungsprojekt erstmalig in dem skizzierten Kommunikationszusammenhang erforscht und eingesetzt.

Aus den Ergebnissen der bisherigen Arbeitspakete wurde ein Kriterienkatalog und narrative Szenarien entwickelt, die für die filmische Umsetzung (AP6) als Richtlinien dienten. Nach den Dreharbeiten sollten die fertigen Kommunikate noch im Rahmen des AP5 abschließend evaluiert werden.

Prof. Dr. Michael Müller
Leitung

Hochschule der Medien:
Prof. Dr. Michael Müller

Leitung

Teilnehmer: 

ProPK, Projektbeirat

Arbeitspaket 6: Umsetzung der Szenarien, Kommunikationsstrategie und Designentwicklung für die Kommunikationsplattform

Das Arbeitspaket widmete sich der filmischen und interaktiven Inszenierung der narrativen Szenarien unter Berücksichtigung der aus AP 1, AP 2, AP 3 und AP 5 abgeleiteten Erfolgsfaktoren für Online-Kommunikate. Ziel war es, eine intuitive und innovative Design-Lösung für die Kommunikationsplattform zu entwickeln, welche die emotionale Einbindung der Rezipienten in die gestellte Szenerie ermöglicht und kriminalpräventive Inhalte interaktiv und dialogorientiert darstellt. Um dies zu erreichen, wurden dem User auf der Plattform unter anderem unterschiedliche Perspektiven und Lösungswege zu einem kriminalpräventiven Szenario dargeboten. Dabei wurden ethische Implikationen schon bei der Design-Entwicklung berücksichtigt. Zugleich wurden von AP 8 und AP 6 eine Kommunikationsstrategie entwickelt, um User für die Praxiserprobung des Forschungsansatzes zu gewinnen.

Leitung

Hochschule der Medien: Prof. Gabriele Kille

Leitung

Teilnehmer: 

MOSAIQ, ProPK

Arbeitspaket 7: Technische Umsetzung der Szenarien und Einbindung auf einer Kommunikationsplattform

Als Grundlage der technischen Umsetzung dienten die Ergebnisse aus der Konzeptions- und Visualisierungsphase. Zu Beginn wurden Features und Technologien auf Machbarkeit geprüft und Lösungsszenarien ausgearbeitet.

Daraufhin wurde die dialogorientierte Plattform nach dem technisch neuesten Stand programmiert. Dabei wurden aktuelle Systemtechnologien sowie datenschutzrechtliche und ethische Aspekte berücksichtigt.

In einem weiteren Schritt wurde System- & Serverperformance geprüft und Hochlast- und Ausfallszenarien konzipiert, damit die Kommunikationsplattform auch bei der erwarteten hohen öffentlichen Aufmerksamkeit Hochverfügbarkeit bieten kann.

Sebastian Bosch
Leitung

MOSAIQ:
Sebastian Bosch

Leitung
Prof. Dr. Tobias Keber
Leitung

Hochschule der Medien: 
Prof. Dr. Tobias Keber

Leitung

Teilnehmer: 

ProPK

Arbeitspaket 8: Szenarienanwendung und Dialog mit Zielgruppen und Polizeipraxis

Das Expertentandem – bestehend aus einem Polizeibeamten und einer Social-Media-Redakteurin –hatte im November 2017 seine Arbeit aufgenommen und versorgte andere Arbeitspakete mit redaktionellen Inhalten sowie polizeispezifischen Informationen und beriet in Sachen Social Media. Das beinhaltet u.a. die fachliche Beratung und die inhaltliche Mitentwicklung der Szenarien aus AP 6. Mit dem Start der Plattform wurde im AP 8 auch der Dialog mit den Nutzern geführt. Daraus wurden grundlegende Empfehlungen für die Kommunikation zwischen der Polizei und den Bürgerinnen und Bürgern formuliert.

Auch die Datengrundlagen für die Überprüfung zur Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit wurden im Arbeitspaket 8 gebildet.

Der Transfer von und in die polizeiliche Praxis wurde durch zwei internationale Arbeitstagungen an der Deutschen Hochschule der Polizei und in Stuttgart diskutiert. Im Fokus wurden dabei die Perspektiven und Grenzen der Nutzung sozialer Medien zur polizeilichen Kriminalprävention gestellt.

Harald Schmidt
Leitung

Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes:
Harald Schmidt

Leitung

Teilnehmer: 

Deutsche Hochschule der Polizei

Arbeitspaket 9: Anpassung der Kommunikationsplattform

Im laufenden Betrieb wurde die Plattform immer wieder auf technische Fehler (Bugs) überprüft und in ihrer Funktionsweise angepasst. Die inhaltlichen und technischen Optimierungen der Plattform fanden in enger Zusammenarbeit mit den Arbeitspaketen 8 und 10 statt.

Sebastian Bosch
Leitung

MOSAIQ:
Sebastian Bosch

Leitung

Teilnehmer: 

ProPK, HdM (Datenschutz)

Arbeitspaket 10: Evaluation der Kommunikationsplattform durch quantitative und qualitative Auswertung der Nutzung

Der neuartige kriminalpräventive Ansatzes bzw. der darauffolgende Dialog zwischen Polizei und Usern wurde in Hinblick auf die quantitative Nutzung und die Motivation, den Wissenszuwachs sowie mögliche Einstellungsveränderungen bei den Usern evaluiert. Dazu wurden qualitative Forschungsmethoden herangezogen. Die quantitativen und qualitativen Auswertungen des Dialogs und der technischen Rahmenbedingungen der Plattform sollten Defizite in der Erprobungsphase identifizieren und strategische wie technische Anpassungen frühzeitig ermöglichen.

Prof. Dr. Oliver Zöller
Leitung

Hochschule der Medien:
Prof. Dr. Oliver Zöllner

Leitung

Teilnehmer: 

ProPK, HdM (Datenschutz)

Arbeitspaket 11: Ökonomische Analyse eines innovativen Ansatzes für die Kriminalprävention

Ziel des Arbeitspakets war eine Bestandsaufnahme und Analyse polizeilicher Ansätze der Kriminal- und Gewaltprävention in „Social Media“ im ln- und Ausland. Neben der Auswertung des nationalen wie internationalen Forschungsstandes zum Thema stand dabei insbesondere die Analyse der kriminalpräventiven Kommunikation deutscher Polizeibehörden auf Plattformen wie Facebook und Twitter im Fokus. Dazu wurden zum einen entsprechende Beiträge auf polizeilichen Accounts erhoben und ausgewertet, zum anderen die in polizeilicher Kriminalprävention und polizeilicher Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Beschäftigten befragt; hierzu wurde eine bundesweite schriftliche Befragung der bereits in Social Media aktiven Behörden, sowie eine tiefergehende mündliche Befragung ausgewählter Akteure durchgeführt. Ergänzend wurde in geringerem Umfang eine entsprechende Analyse einschlägiger polizeilicher Aktivitäten im deutsch- und englischsprachigen Ausland durchgeführt.

Ziel der Untersuchung war es, ein umfassendes Bild der aktuellen polizeilichen Nutzung von Social Media für kriminalpräventive Kommunikation zu gewinnen, erfolgskritische Merkmale zu identifizieren und auf Basis der Ergebnisse zur Weiterentwicklung dialogorientierter und interaktiver polizeilicher Kriminalprävention beizutragen.

Es wurde festgehalten, dass zum Forschungszeitraum eine sehr große Varianz hinsichtlich Intensität und Qualität der Nutzung von Social Media zu kriminalpräventiven Zwecken festzustellen ist. Dabei handelte es sich meist um universelle Prävention in Form der Information der Bevölkerung über Kriminalitätsrisiken und Schutzmöglichkeiten. Da entsprechende Inhalte selten auf große Resonanz (etwa in Form von Kommentaren und „Likes“) stoßen, versuchen die Polizeien mitunter, diese Beiträge auf verschiedene Art attraktiver zu gestalten, z. B. indem sie etwa regionale und aktuelle Relevanz herstellen oder Stilmittel wie Humor oder aufmerksamkeitserhöhende Medien (Bilder, selten auch Videos) heranziehen.

Prof. Dr. Stephan Thomsen
Leitung

Leibniz Universität Hannover:
Prof. Dr. Stephan Thomsen

Leitung

Projektbeirat: Fachlicher Gedankenaustausch

Der Projektbeirat prüft während der Projektlaufzeit bereits die Rahmenbedingungen, wie die Forschungsergebnisse des Projekts in anderen Praxisbereichen der Prävention angewendet werden können.

Meilensteine

Fortschritte des Projekts

2014
Zusammenstellung des Projektkonsortiums und Entwicklung Projektidee

 

11. Dezember 2014
Veröffentlichung der Bekanntmachung „Zivile Sicherheit – neue ökonomische Aspekte“

 

Oktober 2016
Förderzusage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

 

November 2016
Offizieller Projektbeginn

 

19. Januar 2017
Kick Off-Meeting mit allen Partnern und dem Projektbeirat

 

23. Januar 2017
Veröffentlichung der Pressemitteilung zu PräDiSiKo. Hier geht es zur Pressemitteilung.

 

11. Juli 2017
Projekttreffen in Münster

 

7. Dezember 2017
Projekttreffen in Stuttgart

 

19. Dezember 2017
Veröffentlichung der Pressemitteilung. Hier geht es zur Pressemitteilung.

 

Januar 2018
Wettbewerbspräsentationen der Regisseure, erste Designvorschläge von Arbeitspaket 6

 

7. November 2018
GoLive www.zivile-helden.de. Hier geht es zur Pressemitteilung.

 

8. Januar 2019
GoLive www.zivile-helden.de - Themenbereich Hass im Netz. Hier geht es zur Pressemitteilung.

 

12. März 2019
GoLive www.zivile-helden.de - Themenbereich Radikalisierung. Hier geht es zur Pressemitteilung.

 

31. Oktober 2019
Ende der Projektlaufzeit.
Das Forschungsprojekt PräDiSiKo legte den Grundstein für die aktiven Social Media Kanäle der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) auf Twitter, Facebook und Instagram.

 

15. November 2021
GoLive www.zivile-helden.de - Themenbereich Rechtsextremismus, Antisemitismus und Verschwörungsmythen. Hier geht es zur Pressemitteilung.

 

Januar 2022
Bericht Forum Kriminalprävention erscheint

 

März 2022
Wissenschaftliche Evaluation​​​​​​​ der Leibniz Universität Hannover